BASICS
Was ist ein Tattoo?
Eine Tätowierung oder kurz ein Tattoo ist ein Motiv, bei dem Tattoo-Farben mit Hilfe von Nadeln in die Haut eingebracht werden. Anders als ein aufgemaltes Bild (zum Beispiel Henna-Tattoos), bleibt ein Tattoo für immer sichtbar und ist damit eine Entscheidung fürs Leben.
In Deutschland ist etwa jeder Zehnte tätowiert. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist es sogar jeder Vierte.
Wie funktioniert Tätowieren genau?
Zum Tätowieren benutzen die allermeisten professionellen Tattoo-Studios eine elektrische Tätowiermaschine. Sie sticht die in Tattoo-Farbe getauchten Nadeln mit einer Frequenz von bis zu circa 10 000 Stichen pro Minute in die Haut - so schnell, dass die Bewegung für das Auge nicht mehr sichtbar ist. Linien und Umrisse werden mit drei oder mehr Nadeln gestochen, Flächen mit einem Block von bis zu 45 Nadeln.
Warum bleibt das Tattoo dauerhaft sichtbar?

Das Tattoo bleibt dauerhaft sichtbar, weil es in die Lederhaut gestochen wird. Die darüber liegende oberste Hautschicht erneuert sich permanent. Dabei würde die Tattoo-Farbe verloren gehen. Die Lederhaut hingegen erneuert sich nicht. Farbpigmente aus den Tattoo-Farben werden dort dauerhaft eingelagert.
Die Dicke der Hautschichten kann sehr unterschiedlich sein. Die Einstichtiefe wird deshalb beim Tätowieren je nach Körperstelle und Hautdicke eingestellt.
Was passiert mit den Tattoo-Farben in der Haut?
Ein Teil der größtenteils unlöslichen Farbpigmente aus den Tattoo-Farben wird in die Haut eingelagert. Bei den in Tattoo-Farben enthaltenen löslichen Hilfs- und Konservierungsstoffen ist eine sofortige vollständige Verteilung im Körper möglich. Unmittelbar nach der Tätowierung und während der Heilung wird überschüssige Tattoo-Farbe zum Teil in den Körper abtransportiert, zum Teil nach außen abgegeben.
Noch weiß niemand genau, was über längere Zeit mit den Farbpigmenten im Körper passiert. Die Lederhaut ist eine lebende Hautschicht, die von feinen Blut- und Lymphgefäßen durchzogen ist. Die Lymphgefäße transportieren unterschiedlichste Stoffe und Partikel aus der Haut ab, wie eine Kanalisation, die parallel zu den Blutbahnen verläuft. Auch unlösliche Farbpigmente können sich so im Körper verteilen und an andere Stellen gelangen. So wurden Farbpigmente zum Beispiel in Lymphknoten – den „Filterstationen“ des Abwehrsystems – gefunden.
Welche anderen Arten von Tattoos gibt es?
Beim Permanent Make-up werden z. B. die Lippen oder Augenbrauen betont. Wie bei „richtigen“ Tattoos werden die Farben in die Lederhaut gestochen, allerdings weniger tief. In der Regel ist diese Art Make-up viele Jahre sichtbar.
Henna-Tattoos und „Temptus“ sind eher eine Körperbemalung. Mit der Henna-Farbe wird nur die oberste Hautschicht eingefärbt, nach ein paar Wochen verschwinden die Bemalungen.
„Bio-Tattoos" oder „temporäre Tattoos" werden als Kurzzeit-Tattoos beworben. Tatsächlich werden die Farbpigmente aber so tief in die Haut eingebracht, dass immer ein Rest sichtbar bleibt.
Mehr zu den möglichen Risiken durch Henna-Tattoos unter RISIKEN/DEINE GESUNDHEIT.